Immer wieder hört man von Hyperaktiven Aussies oder ADHS-Hunden, schwierig zu erziehen oder das sie sehr viel Auslastung brauchen und er kein "normaler" Familienhund wäre.
Ja, Ja und nochmal Ja!!!!!
Das kann passieren, wenn man sich an manche Vorgaben nicht hält.
Aber erstmal ganz von vorne.
Die ersten Wochen beim Züchter sind schon sehr bedeutend und wichtig für die Prägung des Welpens. Hier wird er schon an verschiedene Dinge, Situationen und Geräusche herangeführt und im besten Fall auch schon die ersten erzieherische Maßnahmen begonnen. Dies wird bestenfalls bei der neuen Familie fortgeführt.
Ein Australian Shepherd sollte von klein auf verschiedene Reize und Umwelteinflüsse kennenlernen aber seine niedrige Reizschwelle ist dabei nicht zu unterschätzen. Deshalb sollte man sich die ersten Wochen für seinen Welpen viel Zeit nehmen und ihn langsam daran führen. Er darf damit nicht überfordert werden und hier gilt auch: "Weniger ist mehr!"
In den ersten Wochen geht es rasend schnell in der Entwicklung aber ab dem Junghundealter stagniert es dann auch wieder. Unter Umständen entwickelt sich der Hund auch teilweise wieder zurück. Z.B. kann er ängstlich auf Situationen reagieren, die er vorher schon souverän gemeistert hat oder Regeln die er schon verinnerlicht hat, "vergessen". Da heißt es teilweise nochmal von vorne anfangen bzw. nochmal ein paar Schritte zurück zu gehen. Das erste Jahr ist schon enorm wichtig, auf manches zu achten und seinen Züchter bestenfalls mit ins Boot zu holen. Alles was in dieser Zeit gemeistert wird und sitzt, wird in der Zukunft dann einfacher.
Im Gegensatz zu anderen Rassen die mit einem Jahr ausgewachsen und erwachsen sind, gehört der Australian Shepherd der langsamen Sorte an. In der Regel sagt man, im ersten Jahr wächst er in die Höhe, es ist nicht unnormal dies noch bis zu 1 1/2 Jahre zu verlängern. Im zweiten Jahr wächst der Körperbau und im dritten das Fell.
Dabei ist zu beachten das der Aussie auch vom Kopf her die Zeit von 3 Jahren braucht um erwachsen zu werden. Ja du liest richtig. Der Australian Shepherd ist von Haus aus ein kleiner Kasper und verspeißt jeden morgen einen Clown. Das bedeutet immer viel Spaß und viel zu lachen. Meistens kann man ihm gar nicht böse sein aber der Aussie ist in dieser Hinsicht ein Spätzünder und das macht es manchmal auch nicht ganz einfach. Er selbst kann aber gar nichts dafür, er ist einfach für jeden Blödsinn zu haben und zuhören ist in dieser Zeit nicht immer seine Stärke.
Deshalb werden auch sehr häufig die Hunde in einem Alter von 1-2 Jahren abgegeben, da leider viel zu oft ein solcher Hund unüberlegt angeschafft wird und auch etwas schwieriger sein kann.
Nicht zu unterschätzen ist seine Intelligenz. So schnell wie er positives lernt, durchschaut dieser Hund auch ganz schnell unsere Schwächen und nutzt diese aus. Eine gute Erziehung ist enorm wichtig.
Hier kann ich nur immer wieder appellieren sich Zeit zu nehmen, Tipps vom Züchter anzunehmen und klare Ansagen, Regeln und Strukturen zu haben. Man sollte keine Konflikte mit dem Aussie scheuen.
Wenn man die ersten 1 bis 1 1/2 Jahre geschafft hat, wird der Australian Shepherd schon etwas ruhiger und klarer im Kopf. Auch wenn er ein kleiner Kindskopf ist, wird es nun besser. Das erwachsen werden beginnt langsam.
Ich kann hierzu nur anmerken, wer sich auf dieses Abenteuer einläßt wird reichlich belohnt. Auch wenn es manchmal nicht immer ganz einfach ist (der Charakter vom Hund spielt dabei auch eine große Rolle) und der Hund einem den letzten Nerv raubt, wird man mit einem tollen Begleiter belohnt.
Mit viel Liebe, Geduld und Konsequenz bekommt man den Hund wie man ihn sich wünscht mit dieser Rasse. Einen kleinen Chaoten mit viel Charme und Witz, der gerne mit seiner Familie etwas unternimmt, schnell lernt, vielseitig einsetzbar und ist auch ausgeglichen von seinem Wesen